Langfristig statt kurzfristig
Die nächsten Generationen miteinbeziehen, nicht nur an sich selbst denken.
Die nächsten Generationen miteinbeziehen, nicht nur an sich selbst denken.
Vielfalt statt Einfalt
Diversität anstatt Monokulturen.Viel Verschiedenes, das sich ergänzt, anstatt nur auf eines zu setzen..
Diversität anstatt Monokulturen.Viel Verschiedenes, das sich ergänzt, anstatt nur auf eines zu setzen..
Kooperation statt Konkurrenz
Miteinander anstatt gegeneinander! Tiere, Menschen und Pflanzen brauchen für die optimale Entwicklung Unterstützung und das richtige Umfeld.
Miteinander anstatt gegeneinander! Tiere, Menschen und Pflanzen brauchen für die optimale Entwicklung Unterstützung und das richtige Umfeld.
Optimieren statt maximieren
Vorhandene Ressourcen effektiv nutzen und bestehende Flächen optimieren, anstatt auf grenzenloses Wachstum zu setzen."
Vorhandene Ressourcen effektiv nutzen und bestehende Flächen optimieren, anstatt auf grenzenloses Wachstum zu setzen."
„Die Philosophie hinter Permakultur ist eine Philosophie, die mit und nicht gegen die Natur arbeitet, eine Philosophie, der fortlaufenden und überlegten Observation und nicht der fortlaufenden und gedankenlosen Aktion; sie betrachtet Systeme in all ihren Funktionen, anstatt nur eine Art von Ertrag von ihnen zu verlangen, und sie erlaubt Systemen, ihre eigenen Evolutionen zu demonstrieren.“ Bill Mollison
Die 3 ethischen Grundsätze der Permakultur
Permakultur ist eine Bewegung, die zukunftsfähige, ökonomisch und ökologisch stabile Systeme schafft, in denen Menschen, Tiere und Pflanzen sich gegenseitig unterstützen, bereichern und fördern.
12 Permakultur Prinzipien
Die 12 Permakultur-Prinzipien, entwickelt von David Holmgren, bilden das Herzstück einer nachhaltigen und regenerativen Lebensweise. Sie bieten eine klare Anleitung, wie in Harmonie mit der Natur gelebt und gestaltet werden kann. Diese Prinzipien, basierend auf jahrzehntelanger Forschung und Praxis, führen zu einer nachhaltigen Zukunft, in der die Ressourcen des Planeten geschützt und gleichzeitig den Bedürfnissen gerecht wird. Ein Blick auf diese Prinzipien zeigt, wie sie das Denken und Handeln transformieren können.
1. Beobachte & Interagiere
*Die Natur ist an Vielfalt, Effizienz und Nachhaltigkeit unübertroffen. Von natürlichen Ökosystemen zu lernen und naturnahe Kreisläufe zu schaffen ist daher das erste Permakultur-Prinzip.
Inspiziere Deinen Ort, vorhandene Ressourcen, Wind, Sonne, Licht und Schatten
Beobachte dein Grundstück während des ganzen Jahres, und sammle so viele Daten wie möglich. So erkennst du die Beziehungen zwischen den Permakulturelementen und kannst deine Beobachtungen in deine Planung einfließen lassen. Ziel davon ist, dass du das natürliche Wechselspiel zwischen den Elementen erkennst und daraus neue, effiziente Wege ableitest, um auf deinem Grundstück geschlossene Systeme einzurichten, die sich selbst erhalten und regulieren.
2. Fange Energie ein & Bewahre sie
Bei diesem Prinzip geht es darum die Ressourcen effizient zu nutzen und zu erhalten.
Sammle und speichere Energie. Wenn wir Systeme entwickeln, die Energiedann speichern, wenn sie im Überfluss vorhanden ist, haben wir sie zur Verfügung, wenn wir sie brauchen.
Es gilt in Systeme zu investieren, die uns langfristig mit Dingen versorgen, die wir für ein gutes Leben benötigen.
3. Erziele eine Ernte | Ertrag
Erwirtschafte einen Ertrag. »Stelle sicher, dass deine Arbeit wirklich nützliche Erträge hervorbringt«
Wer erntet, hat recht! Ein Ertrag, also ein Einkommen fördert die Motivation der Beteiligten.
Entwickeln wir Systeme, die sofort aber auch langfristig einen Ertrag erwirtschaften, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass diese Systeme kopiert und wiederholt werden.
4.Lass die Natur regulieren & lerne aus Feedback
In der Gesamtheit der natürlichen Systeme sorgen Regulationsmechanismen dafür, dass unangemessenes Verhalten einzelner Elemente nicht das ganze System gefährdet.
Selbstregulationsprozesse (produktive Feedbackschleifen) in den Systemen erkennen & nutzen.
Je weniger in Systeme eingegriffen werden muss, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, störend einzugreifen & arbeitsintensive Folgeschäden zu verursachen.
Bei diesem Prinzip geht es darum, wie du mit den Herausforderungen der Selbstregulierung des Systems umgehst. Du beginnst mit dem Aufbau des Systems, und die Natur gibt dir Feedback, auf das du reagieren musst. Ein positives Feedback, wie dass du ein üppiges Pflanzenwachstum hast, zeigt dir, dass der Boden fruchtbar ist und du auf dem richtigen Weg zu einem selbstregulierten System bist.
Ein negatives Feedback, wie dass deine Pflanzen beispielsweise Krankheiten entwickeln oder eingehen, zeigt dir, dass dein System nicht gut funktioniert und du Maßnahmen ergreifen musst. Achte dabei immer darauf, dass deine Maßnahmen so schonend wie möglich und langfristig wirksam sind. Dabei gilt: Je grösser die Artenvielfalt ist, desto widerstandsfähiger ist dein System.
5. Nutze & Schätze erneuerbare Ressourcen & Leistungen
Schätze erneuerbare Ressourcen und Leistungen.
Nutze den Überfluss der Natur so gut wie möglich, um unseren verschwenderischen Verbrauch und unsere Abhängigkeit von nichterneuerbaren Ressourcen zu reduzieren.
Erneuerbare Ressourcen und Leistungen in angemessener Weise zu nutzen, heißt, das Beste daraus zu machen und nur so viel zu verbrauchen, wie sich tatsächlich regeneriert.
6. Produziere keinen Abfall
Produziere keinen Abfall. Wenn wir alle Ressourcen, über die wir verfügen, schätzen und nutzen, dann gibt es keinen Abfall.
In natürlichen Ökosystemen gibt es keinen Abfall, das Konzept ‚Abfall’ spiegelt im Wesentlichen ein schlechtes Design wider.
Wir müssen lernen, wieder zyklisch, anstatt linear zu denken.
Die ‚5 R’s’ geben uns eine Richtlinie, wie wir das Problem ‚Abfall’ angehen können: „refuse, reduce, reuse, repair and recycle“, und zwar vorzugsweise genau in dieser Reihenfolge.
Mach Dir den Überfluss zu Nutze. Unsere Kreativität ist ein mächtiges Instrument. Wo andere in vielen Dingen keinen Nutzen mehr sehen, findest Du vielleicht neue Möglichkeiten.
7.Gestalte erst das Muster|Ganze, dann die Details
Nur mit einer ganzheitlichen Perspektive kann dein Permakultursystem funktionieren.
Es geht darum, das gesamte Bild zu sehen, die Muster zu erkennen und nicht nur auf einzelne Details zu fokussieren. Die Muster legen die Grundstruktur und geben dem System die Ordnung.
Auch komplexe Systeme sind auf einfachen Strukturen aufgebaut. Sie basieren auf den Mustern der Natur und sind die Grundlage, dass das System funktioniert.
*Wir dürfen den Blick für das große Ganze nicht zu verlieren, wenn wir uns den Details widmen
Als Werkzeug dafür dient dir die Zonen- und Sektorenplanung.
Bei der Zonierung ordnen wir die Elemente unseres Grundstücks entsprechend ihrem Bedarf an Aufmerksamkeit, Pflege und Besuchshäufigkeit an.
Die Sektoranalyse (Beobachtung) hilft uns, bewusst zu betrachten, welche Einflüsse in welchen Bereichen von außen auf unsere Gelände eintreffen.
8. Integriere und grenze nicht aus
Integriere, statt abzugrenzen. Wenn die richtigen Dinge am richtigen Ort platziert werden, können Beziehungen zwischen diesen Dingen entstehen, so dass sie sich gegenseitig tragen.
Stabilität entsteht in vielfältigen, komplexen Systemen. Da Beziehungen zwischen den Elementen entstehen. So wird jede wichtige Funktion von vielen Elementen unterstützt und jedes Element erfüllt viele Funktionen. Daher wäre eine Monokultur in der Permakultur undenkbar.
Die Input-Output-Analyse einzelner Elemente hilft, Bedürfnisse, Fähigkeiten und Produkte bewusst wahrzunehmen. Denn die richtigen Organismen am richtigen Ort ermöglichen Beziehungen und Zusammenarbeit, sparen Arbeit und minimieren Verschmutzungen und Abfälle (ungenutzte Produkte).
9. Setze auf kleine, langsame Lösungen
Kleine & langsame Lösungsstrategien machen Systeme für Menschen leichter überschaubar & langfristig produktiver als große mit hohem Energie- & Zeitaufwand.
Ein langsames Vorgehen gibt uns Zeit, um die langfristigen Folgen unseres Tuns abzuschätzen, die über die kurzfristigen Ziele hinausgehen – langfristig statt kurzfristig zu denken ist ein Grundsatz der Permakultur.
Dabei wird die Erhaltung der Projekte schon von Anfang an berücksichtigt, denn der Energieeinsatz ist beim Aufbau am größten Kleine und langsame Systeme nutzen in der Regel Ressourcen besser aus und produzieren nachhaltigere Erträge.
10. Nutze und schätze die Vielfalt
Vielfalt von Elementen in Systemen macht diese widerstandsfähiger. Sie macht sich zudem die Einzigartigkeit der jeweiligen Umweltsituation zu Nutze.
Vielfalt stärkt dein System
Die Natur zeichnet sich durch eine enorme Vielfalt von Pflanzen, Formen, Funktionen und Wechselwirkungen zwischen den Elementen aus. Die Aufgabe ist es, ein Gleichgewicht zu finden zwischen all den verschiedenen Komponenten und der Produktivität, so dass die Vielfalt existieren kann und gleichzeitig eine gute Ernte einfahren werden kann.
11. Nutze Randzonen, und schätze das Marginale
Den Reichtum & die Bedeutung von Randzonen - Übergänge von Systemen erkennen & nutzen.
Das Interessanteste geschieht an den Grenzen und Schnittstellen. Häufig sind dort die wertvollsten, vielfältigsten und produktivsten Elemente eines Systems.
Da wo verschiedene Bedingungen aufeinandertreffen, entstehen Übergänge. Diese bleiben oft ungenutzt, obwohl sie besonders vielfältig und produktiv sind. Wir sollten sie als Chance sehen.
Grössere Randzonen erhöhen die Produktivität!
12. Nutze Veränderung, und reagiere kreativ darauf
Mit der Natur zu arbeiten, zwingt dich, Veränderung als Teil der Normalität zu akzeptieren. Veränderungen sind Chancen. Bewältige sie positiv und kreativ und halte nicht mit großem Energieaufwand an deinem ursprünglichen Plan fest.
Permakultur-Systeme sind auf Dauer ausgerichtet. Sie funktionieren nur langfristig, wenn sie flexibel sind. Wenn sich die Umweltbedingungen ändern, überleben nur die Lebewesen, die sich an die neuen Bedingungen anpassen können.
Holmgren: »Die Dauerhaftigkeit von natürlichen Lebenssystemen, aber auch von menschlicher Kultur, hängt paradoxerweise in weitem Maß von Flexibilität und Veränderung ab.«